Am nächsten Morgen war Nils Holgersson vor Tagesgrauen auf und wanderte an den Strand hinunter. Ehe es richtig hell war, stand er eine kleine Strecke östlich von dem Fischerdorf Smyge am Ufer. Er war ganz allein; vor dem Weggehen war er im Gänsestall bei dem Gänserich Martin gewesen und hatte versucht, ihn zu wecken. Aber der große Weiße hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Ohne ein Wort zu sagen, steckte er den Kopf wieder unter den Flügel und schlief weiter. Der Tag versprach wunderschön zu werden, fast so schön wie jener Frühlingstag, wo die Wildgänse nach Schonen gekommen waren. Still und unbeweglich breitete sich das Meer aus; kein Lüftchen rührte sich, und der Junge dachte daran, welch eine schöne Reise übers Meer die Wildgänsebekommen würden! Er selbst ging noch immer wie im Traum umher. Bald fühlte er sich als Wichtelmännchen, bald als Mensch. Wenn er ein Steinmäuerchen am Wege sah, wagte er kaum weiterzugehen, ehe er sich überzeugt hatte, dass kein Raubtierdahinter auf der Lauer lag. Und gleich darauf lachte er über sich selbst und freute sich, dass er nun groß und stark war und sich vor nichts mehr zu fürchten brauchte. Als er am Ufer angekommen war, stellte er sich in seiner ganzen Größe weitdraußen auf den Strand, damit ihn die Wildgänse gut sehen könnten. Heute war großer Reisetag! Unaufhörlich tönten die Lockrufe durch die Luft. Der Junge lächelte vor sich hin: er war ja der einzige, der verstand, was die Vögel einander zuriefen.